Anzeige

Wer Kinder nicht mit Respekt behandelt, gräbt uns allen eine Grube

Der respektvolle Umgang mit Kindern ist wichtig – und zwar nicht nur der mit den eigenen. Denn wer die heranwachsende Bevölkerung nicht ernst nimmt, wird früher oder später ebenso wenig von ihr für voll genommen.

Wer Kinder nicht mit Respekt behandelt, gräbt uns allen eine Grube. Täglich haben nicht nur viele Erwachsene aller Altersklassen eine Schaufel in der Hand, sie machen auch von ihr Gebrauch. Irrglauben wie „Das ist doch nur ein Kind, das versteht das doch sowieso noch nicht“ sind der häufigste Grund dafür. Doch wer so denkt, weiß nicht um die frühe Intelligenz von Kindern.

Kinder haben ihre Augen und Ohren überall

Ihre Wissbegierde, aber vor allem ihre Neugier lässt Kinder alles aufsaugen, was um sie herum passiert – Positives und Negatives gleichermaßen. An diesem Punkt kommst du ins Spiel. Zwar orientieren sich schon Babys und Kleinkinder in erster Linie an ihren Eltern und deren Erziehung. Von allen anderen Personen, denen sie begegnen, schauen sie sich in Summe allerdings mindestens genauso viel ab. So hast auch du eine Vorbildfunktion gegenüber jedem Kind, das dir über den Weg läuft. Das wohl bekannteste Passiv-Beispiel: „Nur bei Grün – den Kindern ein Vorbild“ auf Hinweisschildern an Ampeln.

Wer sich also nicht über die Jugend von morgen beschweren möchte, sollte noch heute und schon bei den Kleinsten der Kleinen beginnen, seinen Beitrag dafür zu leisten.

Kinder mit Respekt behandeln

Wer seinen Mitmenschen – vor allem Kindern – nicht vorlebt, was er sich selbst vom gesellschaftlichen Miteinander wünscht, wirkt jeden Tag aktiv am Niedergang der sozialen Umgangsformen mit. Dabei ist es – zumindest fernab des Elterndaseins – ein Leichtes, Kindern ein Vorbild zu sein: Begegne ihnen auf Augenhöhe – und seien sie noch so klein. Damit ist natürlich nicht gemeint, dass du ein Kind wie einen Erwachsenen behandeln sollst. Erweise ihm jedoch den Respekt, mit dem du dir wünscht, eines Tages von ihm behandelt zu werden. Du möchtest, dass man dich grüßt, dich bittet, dir dankt? Dann grüße das Baby, bitte das Kleinkind und danke dem Teenager!

Deine Gesten werden sich bei ihnen einprägen, unbewusst oder bewusst. Bestenfalls empfinden Kinder Freude, sobald sie begreifen, dass du sie mit deinem Handeln wertschätzt. Erst kürzlich habe ich wieder eine solch erfrischende Begegnung haben dürfen:

Beim Besuch eines überfüllten Kaufhauses, stellte jemand den Gang, in dem ich mich befand, zur Hälfte zu. Ein Mädchen, vielleicht zwischen acht und zehn Jahre alt, stand mir genau gegenüber. Als es merkte, dass es mit seinem Kleidertrolley nicht weiterkommt, ging das Kind ein paar Schritte zurück, um mir Platz zu machen – ebenso zeitgleich wie ich. Wir beide schmunzelten, während ich dann doch als erstes an dem Mädchen vorbeizog und mich bedankte. „Bitte“, entgegnete es mir mit einem noch größeren Grinsen auf den Lippen. Es schien mir fast so, als wäre es überrascht gewesen, dass ich mich bei ihm bedankte und sein Platzmachen nicht als selbstverständlich ansah.

Gute Umgangsformen sind keineswegs selbstverständlich – ganz im Gegenteil. Umso mehr sollten wir sie von Kindern zu schätzen wissen.

Unterschätze die Kinder um dich herum nicht

Nicht umsonst heißt es „Aus Kindern werden Leute“. Sie sind die Zukunft unserer Gesellschaft. Die Gesellschaft, inmitten der deine Kinder, Nichten oder Neffen leben werden. Die Gesellschaft, inmitten der du eines Tages deinen Ruhestand genießen möchtest.

Wenn du es bisher noch nicht getan hast: Hör auf, auf der Sozialkompetenz der Jugend herumzuhacken und beginne stattdessen, ihr den Weg zu ebnen. Geh mit gutem Beispiel voran, nimm Kinder ernst und zeige ihnen, wie man respektvoll miteinander umgeht.

Kommentar schreiben

Bitte gib deinen Kommentar ein.
Bitte gib deinen Namen an.

Anzeige